Die um 1200 in Lichtenegg erbaute ursprüngliche Anlage wurde im 15. Jahrhundert zu einer Wehranlage mit Wehrobergeschoss im Langhaus und im Wehrturm ausgebaut. Diese Wehrkirche ist mit der umgebenden rundturmbewehrten Mauer mit Balkenlöchern für den Wehrgang und der eigens für Verteidigungszwecke aufgestockten Kirche mit Turm eine der wenigen fast vollständig erhaltenen Wehrkirchen.
Die umfangreichen Wehrmauern waren bis zum Bau der Volksschule im Jahr 1869 vollständig erhalten und mit Zinnen ausgestattet. Schießscharten in der Ringmauer und im Mauerwerk der Turmobergeschoße, ein geheimes Zwischengeschoß sowie eine eingebaute Kammer im Obergeschoß sind die heute noch vorhandenen Zeugen einer wehrhaften Vergangenheit.
Ein Backofen mit Kochstelle im Kirchturm und Aufenthaltseinrichtungen sowie spezielle Wehreinrichtungen sind als besondere Ausstattung noch heute erhalten.
Zum Schmuck der Kirche zählt ein Bild der Nothelfer, geschaffen von Veit Schnorr, Direktor der Akademie in Leipzig, gewidmet von J. J. v. Tschudi und dessen Gattin Ottilie, geb. Schnorr. Gegen Anmeldung werden Kirchenführungen angeboten.